Shambala: Ist dieser Ort wirklich ein verborgenes Paradies? Würde dort jedem normalen Sterblichen Zugang gewährt? Und wo wäre dieses Reich überhaupt zu finden?

Shambala Bedeutung

Der 14. Dalai Lama, Tendzin Gyatsho war sich zumindest bei der letzten Frage sicher. Für ihn stand fest, dass Shambala nur von denen gesehen werden kann, deren Geist und karmische Tendenzen rein sind.

In fernen Zeiten herrschte König Suchandra über das Königreich, das einst den Namen Chang Shambhala trug. Damals übertrug der Buddha Shakyamuni das Kalachakra-Tantra an den König. Der Schrift zufolge wird ein neues goldenes Zeitalter erwartet. Bevor dieses Ziel erreicht ist, erhält die irdische Welt bei ihren Kämpfen Beistand aus dem Reich Shambala. Shambala wird der Welt helfen, wenn sie vor dem Abgrund steht und Gefahr läuft, sich selber zu vernichten. Wann die Zeit gekommen sein wird, dieses Tantra unter den Menschen zu verbreiten, ist bis zum heutigen Tag ungewiss.

Das Königreich Shambala galt stets als Quelle der antiken Weisheit.

Willst Du den Spuren dieses Reiches folgen, wird Dich Deine Suche in das Kunlungebirge führen. Diese Gebirgskette gehört zu Qinghai (China) und Xinjiang (Tibet). Sie zieht sich über eine Strecke von etwa 3.000 Kilometern hin. Der höchste Gipfel ist der Liushi Shan. Er misst 7.167 Höhenmeter.

Der Überlieferung nach gibt es in diesem Gebirge ein Tal, wo Unsterbliche leben. Sie haben alle ihre Sorgen abgestreift, kriegerische Auseinandersetzungen sind ihnen fremd. Ihr Leben verläuft in allerhöchster Harmonie.

Dieses Tal wird auch das daoitische Paradies genannt. Die Lehre des Dao geht auf den Philosophen Lao-Tse (6. Jahrhundert vor Christi) zurück. Der Dao wird als Urgrund jeglichen Seins angesehen.

König Mu Wang (1001 bis 946 vor Christi) aus der Zhou-Dynastie wagte es als erster, eine Reise an diesen mythischen Ort zu unternehmen. Dort entdeckte er den Jadepalast des Huang Di. Huang Di ist auch als Gelber Kaiser bekannt und wird in der chinesischen Religion als Gottheit verehrt.

Doch König Mu Wang war nicht nur die Begegnung mit Huang Di vergönnt. Er traf auch auf Hsi Wang Mu, die als Königinmutter des Westens bezeichnet wird. Sie zählt zu den ältesten chinesischen Gottheiten. Sie ist unsterblich und gilt als Vermittlerin zwischen dem irdischen und dem himmlischen Reich.

Viele Jahrtausende später startete Familie Roerich einen neuerlichen Vorstoß in das Reich der Mahathmas (großen Seelen). Nicholas Roerich (Maler und Philosoph aus Russland), seine Frau Helena und Sohn George (späterer Professor an der Yaleuniversität) unternahmen in den Jahren 1925 bis 1928 den Versuch, Shambala ein großes Stück näher zu kommen.

Nicholas Roerich war überzeugt, dass zwei Shambalas existieren. ein irdisches und ein unsichtbares. Das irdische Shambala ist im Himalaja, in Turkestan, im Pamir oder im zentralen Gobi zu finden. Er wies damit Spekulationen zurück, nach denen sich dieses Reich im extremen Norden befindet.

Rigden Jyepo, den König von Shambala sah Nicholas Roerich als Herrscher, der seine Krieger in den siegreichen Kampf gegen die bösen Mächte aussendet. Dieser Rigden Jyepo wird das Eiserne Zeitalter abschließen und das Goldene Zeitalter einführen. Auf dem Rigden-Jyepo-Turm befindet sich ein Stein, der zum Wohl der gesamten Menschheit erstrahlen soll. Dieser Stein stammt aus dem Siriussystem der Sterne. Ein kleinerer Teil dieses Steines soll um die Erde kreisen. Die geistige Verbindung zum größeren Hauptstein soll dabei nicht verloren gehen.

Unter den Bergen Zentralasiens und im Himalaja soll sich Überlieferungen zufolge ein Höhlensystem befinden. Das Zentrum heißt Shambala, das irdische Shambala.

Das nahegelegene Ladakh wird oft als letzter Shangri La bezeichnet; ein Ort, an dem die Menschen in Ruhe und Frieden leben dürfen. Das Kloster Spitok, auf einem Hügel liegend, stammt aus dem 15. Jahrhundert. Spitok zählt zu den ältesten Klöstern in Ladakh. Der im Hof befindliche Tempel ist mehr als 1.000 Jahre alt.

Die Mönche dieses Klosters besitzen eine wertvolle Handschrift des Tashi-LamasPal-den-ye-she: „Der Weg nach Shambhala“. Auch aus dieser Schrift geht die genaue Lage des Königreiches nicht hervor. Laut der Aufzeichnungen könnte Shambala auf der tibetischen Seite des Himalaja verortet werden.

Der Lama von Spitok erklärt, dass es Pilgern nicht einfach gelingen wird, Shambala zu entdecken. Unbedingte Voraussetzung sei eine tiefgehende geistige Vorbereitung und Reife. Mit diesen Worten bestätigt er die Sätze des 14. Dalai Lama, Tendzin Gyatsho.

Alle Könige von Ladakh betrachteten sich bisher stets als Gefolgsleute des Königs von Shambhala.

Im Himalaja lebt das Bergvolk der Azaras. Dieses Volk besitzt ein hohes spitituelles Wissen. Verbindungen zu dem Reich des Shambala werden ihm nachgesagt. Die Azaras pflegen einen einfachen Lebensstil, leben zurückgezogen und verfügen über außergewöhnliche Fähigkeiten. So ist es ihnen möglich im freien Raum zu schweben und sich telepathisch zu verständigen. Auch ein gleichzeitiges an mehreren Stellen anwesend sein, ist ihnen möglich. Immer wieder überbrachten die Azaras Botschaften des Rigden Jyepo an die Lamas der Klöster von Ladakh. In der heutigen Zeit sollen einige von ihnen als Boten Shambalas in den Klöstern in energetischer Form anwesend sein.

Die Kuthumpas, die ebenfalls als Bergvolk in dieser Gegend lebten und zu den Bewohnern Shambalas gehören, haben ihre Kontakte zu Ladakh vollkommen eingestellt.